Creatin: Was du vor der Einnahme wissen musst
Was ist Creatin?
Creatin (oder Kreatin) ist eine Kohlenstoff-Stickstoff-Verbindung und eine organische Säure, die der Körper selbst herstellen kann. Der Aufbau erfolgt in der Leber, Bauchspeicheldrüse und den Nieren mithilfe der Aminosäuren Glycin, Arginin und Methionin.
- Der Körper speichert maximal 5 Gramm Creatin pro Tag.
- 1–2 Gramm werden täglich vom Körper selbst synthetisiert, den Rest nehmen wir über die Nahrung auf.
- Die wichtigsten Quellen sind Fisch und Fleisch (z. B. Lachs, Rind oder Schwein mit etwa 0,5 g Creatin pro 100 g).
Wo wird Creatin gespeichert?
Rund 90 % des Creatins befinden sich in den Muskelzellen. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Energieversorgung der Typ-2-Muskelfasern (Fast-twitch-Fasern), die für kurzzeitige und explosive Belastungen wie Sprints oder schweres Krafttraining verantwortlich sind.
Wie wirkt Creatin?
Umwandlung und Funktion
Nach der Einnahme wird Creatin im Körper zu Kreatinphosphat umgewandelt.
- Es unterstützt den Energielieferanten Adenosintriphosphat (ATP), indem es Energie in die Muskelzellen transportiert.
- Das Ergebnis: Muskeln können schneller kontrahieren und effektiver arbeiten.
Vorteile für den Sportler
- Steigerung der Schnellkraft und Maximalkraft: Besonders bei kurzen, intensiven Belastungen (z. B. Sprints oder Hantelübungen).
- Verbesserte Regeneration: Erhöhte Creatin-Vorräte können die Muskeln länger leistungsfähig halten.
- Muskelvolumen: Creatin begünstigt Wassereinlagerungen in den Muskelzellen, was zu einem sichtbaren Volumenzuwachs führt.
Hinweis: Vegetarier und Veganer profitieren oft stärker von einer Supplementierung, da ihre Creatinaufnahme aus der Nahrung gering ist.
Einnahme von Creatin
Dosierung
- Empfohlene Menge: 3 Gramm pro Tag.
- Individuelle Dosierung: 0,03 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht.
- Für maximale Ergebnisse ist eine Supplementierung über 3–6 Monate sinnvoll.
Einnahmezeitpunkt
- Optimal: Morgens nach dem Aufwachen oder direkt nach dem Training.
- Einnahme mit: Fruchtsäften wie Apfel- oder Traubensaft.
- Nicht geeignet: Kaffee oder Alkohol.
Creatin und Krafttraining
Kurzfristige Energieversorgung
Beim Krafttraining benötigen die Muskeln ATP als Energiequelle. Wenn die Speicher erschöpft sind, liefert Kreatinphosphat schnell neues ATP.
- Dies hilft, mehr Wiederholungen zu schaffen und schwerere Gewichte zu bewältigen.
Muskelwachstum
- Wassereinlagerungen: Creatin bindet Wasser in den Muskelzellen, was für mehr Volumen sorgt.
- Mehr Wachstumsreize: Durch längeres und intensiveres Training werden die Muskeln stärker gefordert.
Nebenwirkungen von Creatin
Sicher und gut verträglich
Studien zeigen, dass eine tägliche Einnahme von 3 Gramm Creatin für Erwachsene sicher ist.
Überdosierung vermeiden
- Gefahren bei mehr als 20 g/Tag: Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen.
- Vorsicht bei Nierenproblemen: Überschüssiges Creatin wird über die Nieren abgebaut. Bei bestehenden Nierenleiden sollte die Einnahme mit einem Arzt besprochen werden.
Creatin in Lebensmitteln
Lebensmittel | Creatin pro kg |
---|---|
Hering | 6,5–10 g |
Schwein | 5 g |
Rind | 4,5 g |
Lachs | 4,5 g |
Thunfisch | 4 g |
Milch | 0,5 g |
Arten von Creatin-Supplements
- Creatin Monohydrat (Standardprodukt, wissenschaftlich gut erforscht).
- Gepuffertes Creatin (z. B. Kre-Alkalyn, enthält Natriumcarbonat).
- Creatin Hydrochlorid (verbesserte Löslichkeit).
- Creatin Malat, Citrat, Pyruvat (Zusätze wie Apfelsäure oder Zitronensäure erhöhen die Wasserlöslichkeit).
Fazit
Creatin ist ein bewährtes Supplement für Sportler, das die Schnellkraft und Maximalkraft steigern kann.
- Dosierung: 3 g täglich über 3–6 Monate.
- Vorteile: Verbesserte Leistung, gesteigertes Muskelvolumen und längere Belastbarkeit.
- Empfehlung: Creatin Monohydrat ist die beste Wahl für die meisten Sportler.
Hinweis: Nahrungsergänzungsmittel wie Creatin sind kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung oder regelmäßiges Training.